Wir begrüßen 2025 am Zeller Kunstweg den Künstler
Christoph Traub
1964 geboren in Stuttgart
1983 Bildhauerpraktikum bei Prof. Fritz Nuss
1984 – 87 Lehre als Seinbildhauer bei Hans Neuwirth
1988 – 89 Kunstakademie Karlsruhe, Prof. van Dülmen
seit 1990 freischaffend
Mitglied im VBKW, BfB, Kunstverein Schorndorf, Sculpture Network
seit 1990 mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland
Über den Künstler
„Ich denke gegenständlich, arbeite jedoch abstrakt, dies ist meine Herangehensweise im Erarbeiten meiner Skulpturen. Meine Torsi, ob Rumpfrelikt oder einzelne Gliedmaße, beinhalten immer den Aspekt der Versehrtheit – sowohl formalästhetisch als auch in der darin schwingenden inhaltlichen Bedeutung. Ich möchte Wucht und Dramatik, Kraft und Leiden, aber auch Anspannung, Aufbegehren und Mut in meinen Arbeiten zum Ausdruck bringen. Vieles vereinigt sich in den Skulpturen, ohne dass das Harte das Weiche, das Schwere das Leichte erdrückt. Dieses dialektische Moment ist bereits im Stein angelegt, diesem materialisierten Gedächtnis vergangener Zeiten.“ | Christoph Traub
Christoph Traub reduziert und abstrahiert in seinen Skulpturen den Mensch auf Torsi, Rümpfe und einzelne Körpergliedmaßen. Die beispielsweise langgezogenen und gedrehten Fragmente, die an Knochen und kugelförmige Gelenke erinnern, weisen Bewegungen auf, die miteinander und mit der Umgebung agieren. Dabei sind die Kontraste Schwere und Leichtigkeit, Härte und Anmut, rau und glatt, figürlich und abstrakt, Menschlichkeit und von Menschenhand geschaffenes sowie irdisch und überirdisch vom Künstler perfekt austariert. Sie erzeugen Spannung, aber bergen auch Gefahren: Schnell könnte das Gleichgewicht aus dem Ruder laufen. Der Aspekt der Versehrtheit, sowohl ästhetisch als auch inhaltlich, spielt eine wichtige Rolle in seinen Werken. Alles, was scheinbar zeitlich begrenzt ist, arbeitet als Gedächtnis in der Skulptur weiter und Christoph Traub führt uns dadurch zu einem Erinnerungsdialog. So auch in der Skulpturenreihe „Erinner dich meiner … die 10 Hingerichteten“. Auf dem Marktplatz in Schorndorf setzte er ein Mahnmal gegen Unrecht, Willkür und Gewalt. Die gezeigten Skulpturen sind Erinnerungshilfen, die „Haut“ als Spiegel des Lebens mit Falten und Narben dargestellt. Im Zentrum der Skulpturen sind die Namen der Opfer eingemeißelt. In der Galerie Cyprian Brenner Augsburg zeigen wir zwei kleinere Versionen der „Haut“ Skulpturen.
Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens.
Jean Paul